Donnerstag, März 10, 2005

Wir sind noch immer nicht in Europa angekommen!

Am Samstag ist es wieder soweit. Deutschland wählt einen Kandidaten, der in das Rennen um die Krone europäischen Liedguts geschickt wird: Der Vorentscheid zum European Song Contest. Dieses Jahr in Kiew.

Großkotzig steht auf der Veranstalterseite: Germany- Douze Points. Wer mit den Regulatiren nicht ganz so vertraut ist: Dies ist die Höchstpunktzahl, die ein Land für einen Kandidaten vergeben kann. Nun halte ich großes Selbstvertrauen und gesunden Optimismus für unabdingbar, will man einen Wettbewerb gewinnen. Und wollten wir nicht gewinnen, brauchen wir ja erst gar nicht anzutreten. Allerdings verheißt die Kandidatenschar, die für Deutschland ins Rennen geschickt wird, nichts Gutes.

Wollte man nicht Profis für diese Aufgabe gewinnen? Schließlich geht es ja auch um Arbeitsplätze, einen Ruck durch Deutschland und überhaupt. Ach so, ist noch nicht Fußball-WM.

Ich persönlich, meines Erachtens nach musikalisch nicht ganz unbeleckt, kenne ganze drei der Bewerber. Gracia und Nicole Säßmilch waren Teilnehmer von Deutschland sucht den Superstar. Zumindest Gracia verfügt über eine ganz anhörliche Stimme; ob das aber für Europa ausreicht. Da wäre noch Orange Blue. Wenn ich mich recht entsinne, wurde mehr über deren Aussehen als die Musik geschrieben. Optimale Voraussetzung. Aber warum sollten abgehalfterte C-Stars nicht auch eine Chance erhalten. Raus aus Harz 4, rein in den Grand Prix.

Obwohl ich im Gegensatz zu vielen anderen die Traumata des letzten Krieges überwunden habe, und mich über einen deutschen Sieg freuen kann: Musiker wie Stefan Gwildis oder Königwerg dürften werden dem Markenzeichen "music made in Germany" zu einem zweifelhaten Ruf verhelfen. Gestern las ich, dass sich auch Ralle Siegel unter Pseudonym unter die illustre Schar gemischt hat. Ist das Leben nicht manchmal hart?

Ich halte schon mal einen Familienpack Taschentücher bereit.

LG aus Dubai Michael

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