Sonntag, Februar 17, 2008

Handbuch des modernen Ermittlers: Kapitel 34 Forensische Entomologie

Die forensische Entomologie kümmert sich meistens um die Feststellung von Todeszeitpunkten anhand des Insektenbefalls. Ein Körper zersetzt sich durch Bakterien, Pilze und Insekten. Letztere werden von Duftstoffen angezogen. Sie legen ihre Eier in den Körper. In der Leiche werden Sie demnach hauptsächlich nekrophager Tiere im Jungestadium finden, z. B. Maden von Schmeißfliegen, Käse- oder Fleischfliegen oder Aaskäfer.

Wie stellen wir nun den Todeszeitpunkt fest?

Auf frischen Leichen werden innerhalb kürzester Zeit Maden und Eier von Schmeißfliegen abgelegt. Auf älteren Leichen finden Sie deren Larven. Je nach Feuchtigkeit finden Sie außerdem



Auf Leichen in trockenem oder breiigen Zustand sind insbesondere Maden von:



anzutreffen.

Folgende Tiere siedeln erst auf mumifizierte oder skelettierten Leichen (vgl. Benecke: Dem Täter auf der Spur. So arbeiten die modernen Kriminologen). Je nach Temperatur und Feuchtigkeit schlüpfen die Maden zu verschiedenen Zeitpunkten. Außerdem spielt die Zugänglichkeit der Leiche für Insekten eine Rolle. Die Länge der Maden und die Generation können Sie mit Isomegalen-Diagrammen vergleichen.



Eine weitere Möglichkeit ist die Bestimmung von Giften, die sich im menschlichen Körper bereits abgebaut haben mögen, aber noch in den Insektenkörpern vorhanden sein können. Außerdem können Sie anhand der Art der Insekten Hinweise über den Tatort erhalten (ist beispielsweise eine Insektenart vorhanden, die am Fundort nicht vorkommt, ist die Leiche bewegt worden.)

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