Mittwoch, Juni 29, 2005

In luck

Dark humor in Münsterland:Private detective Dieter Nannen’s first caseDieter Nannen, a company clerk from Essen, inherits a farm deep in the middle of Münsterland, in the lowlands of northwestern Germany. Unfortunately, the farm has no agro-economical assets aside from exactly one pig and an uncertain quantity of rabbits. How to earn a living then? Why not as a private detective? All right then, and he even gets a case right away: he is to observe a doctor’s daughter, who has been skipping school and is apparently involved in a drug scene. When the girl is found dead on the same day, Nannen has the feeling that it might have been better to have passed on this case…

Michael Bresser, born in 1971, grew up in the Ruhr region. Since he was 13, he’s made his way through life as a clairvoyant, stunt-man, and a Chris Isaak double.

Martin Springenberg is a true veteran of the 60’s. As a participant of various anti-aggression course, he knows what he is writing about.

Ullsteinpaperback224 pages, € 7.95ISBN 3-548-26256-2fiction/crime

Wie ich im Internet entdeckte, wird bereits unser internationaler Durchbruch vorbereitet. Gut so. Lustig finde ich Martins Beschreibung, die ihn zum 60er Veteranen macht. Ich zumindest stelle mir da einen zotteligen Junky vor, dem der Vietnam-Aufenthalt jegliche Gehirnzelle aus dem Schaedel gebrannt hat. Da werden sich die Amis wundern, wenn wir durchs Land der unbegrenzten Moeglichkeiten touren.

Tritratrullala

Normalerweise interessiert mich Politik genauo so viel wie das Erscheinen eines neuen John Sinclair Romans.

Allerdings laeuft die Politik der Comedy in satirischen Aspekten mittlerweile den Rang ab. Dies beobachte ich in der Weltpolitik wie auch im privaten Umkreis.

So hat der Wahlkampf begonnen. Eine Freundin, der Mann nach der letzten Bundestagswahl schwor "nie wieder SPD zu waehlen", bekniet den ganzen Freundeskreis, dem charismatischen Schroeder und sympathischen Fischer die Stimme zu geben. Wir wollen doch alle keinen Rechtsruck. Als ich anfuehrte, dass Innenminister Schili den biometrischen Ausweis einfuehren wolle, um die per se des islamischen Terrorismus verdaechtigen Auslaender zu identifizieren, fand sie das erstaunlicherweise ganz in Ordnung. Das sei nicht rechts, islamische Terroristen seien eine permanente Gefahr in Deutschland. Aha, wer sich von einer Partei in ein paranoides Weltbild hinprogrammieren lässt, bitte.

Noch seltsamer verhaelt es sich auf der Bundesebene. Misstrauensvotum. Alle Bundestagsabgeordneten der Fraktion sollen sich der Stimme enthalten, um dem Kanzler das Vertrauen auszusprechen. Verstehe ich nicht, versteht keiner. Und was ist das fuer eine machtpolitische Taktik? Es waere Schroeder fast zu goennen, mit dem Votum zu scheitern, und seine vier Jahre gemaess Waehlerauftrag vollzumachen. Ist ja nicht die Bundesliga, wo Vertraege nicht das Papier wert sind. Oder hat die CDU Gerhard ein besseres Angebot unterbreitet?

Das ist mein starker Verdacht. Es gibt Neuwahlen, welche die CDU mit absoluter Mehrheit gewinnt und Schroeder gibt bekannt, dass er einen Zwei-Jahresvertrag mit Verlaengerungsoption bei der CDU unterschrieben hat. Als Umweltminister, oder etwas aehnlich Wichtiges. Schili war schliesslich frueher auch bei den Gruenen. Wechsel sind also nicht so ungewoehnlich.

Noch eine hohe Stufe hoeher gemixt einem Spritzer Tragik sind Bushs neue Verlautbarungen zum amerikanischen Irakengagement zu betrachten. Saddam sitzt doch im Knast, und verdient sein Kostgeld als Dessousmodell, wenn ich die Bildzeitungsschlagzeilen richtig interpretiere. Was machen die Amis dann noch im Irak?

Bisher weist die Statistik stolze 1700 tote Amerikaner und 12000 tote Iraker aus. Um den Frieden zu sichern, soll die amerikanische Besatzung noch mindestens zwoelf Jahre dauern.´Es war, ist und wird mir immer ein Raetsel bleiben, dass die amerikanische Bevoelkerung dieses Paradoxum schluckt. Da auch keine einzige Massenvernichtungswaffe im Irak gefunden wurde, und auch keiner der Attentaeter vom 11.09.2001 seinen Urlaub in Bagdad verbrachte, ist der Zusammenhang mit der Twin-Tower-Vernichtung nicht ersichtlich. Es sollte doch mittlerweile dem duemmsten Redneck aus Oklahoma daemmern, dass Bush Menschenleben gegen Erdoel tauscht.

Aber Politkasperletheater scheint auf allen Ebenen zu funktionieren. Ich bereue mittlerweile nur, dass ich da nicht mitmische. Leichter kann man sich ohne Leistung nirgenwo seine Fruende sichern.

Dienstag, Juni 28, 2005

Produktpiraten

"Produktpiraterie ist eines der letzten Abenteuer unserer Zivilisation", verkuendete Erich Honecker auf dem letzten SED-Parteitag. Leider ein strafbarer Spass.

Dies bekam eine daenische Touristin in Italien zu spueren, die für den Erwerb einer Gnocci-Brille 10.000 € bezahlen soll. EIn Hammer, was. Waehrend die Verkaeufer unbehelligt durch die Strassen der Staedte turnen, werden die Touristen hochnotpeinlich durchsucht und sollen dem italienischen Staat horrende Summen blechen (3.333 - 10.000 €).

Dabei stellt sich mir die Frage, ob Produktpiraterie ueberhaupt einen volkswirtschaftlichen Schaden verursacht. Meines Erachtens nicht. Menschen die in einem Mike-Shirt rumlaufen, ein Prawda-Taeschchen und eine Prolex tragen und diese in ihrem Trappi nach Hause fahren, wuerden kaum die Originalprodukte zum Originalpreis kaufen. Also, welchen Schaden haben die Hersteller?

Die Imitatproduzenten stehen hoechstens in Konkurrenz mit Billigherstellern, die aber nicht ueber die Marktmacht verfuegen. In Aegypten stand ich kurz vor dem Kauf einer Original-Rolex, die mir ein fliegender Haendler im Basar quasi aufdraengte. Sie sollte um die 6 Euro kosten. Da ich aber nur noch wenig Bargeld im Portemonnaie hatte und mir noch einen Kaffee am Flughafen goennen wollte, sah ich von einem Kauf ab.

Der Preis sank schließlich auf zwei Euro. Da stellte ich einen Nachteil an Rolex fest: Die Uhr ging in einer Minute zwei Minuten vor. Was nützt dir Wasserdichte, GPS und integriertes Handy, wenn das Teil nicht die Zeit anzeigen kann. Da waeren selbst zwei Euro rausgeschmissenes Geld gewesen.

Ich fahre jetzt zum Strassenverkehrsamt, um meinen niegelnagelneuen Prosche anzumelden, anschließend zur Dekra. Hat mich bei einem fliegenden Haendler in Marxloh nur schlappe 200 Euro gekostet. Hoffentlich haben die Proschehersteller an den Motor gedacht.

Da diese Seite rein werbefinanziert ist, weise ich euch auf mein kleines Nebenunternehmen hin:
Qualitaetsuhren zum Schleuderpreis. Aber kommt nicht auf die Idee, mit einer teureren Uhr als ich ´durch die Weltgeschichte zu laufen.

In diesem Sinne einen gluecklichen Dienstag wuenscht euch der Original-Michaeltm

Montag, Juni 27, 2005

Die besten Krimis schreibt das Leben

Die Geschichte derHimmelscheibe von Nebra habe ich gestern zufaellig gehoert. Faszinierend, dass es so alte Fundstuecke aus Deutschland gibt. Ich halte das Teil fue echt.

Wenn ich bedenke, dass die Wiege unserer Kultur in Ägypten und nicht wie immer angenommen in Griechenland liegt, legt diese Himmelsscheibe noch ein Bricket drauf. Liegt die Wurzel europaeischer Zivilisation etwa in Deutschland? Mehr Fragen als wir je an zuverlaessigen Antworten erhalten werden.

Freitag, Juni 24, 2005

Leckerli zum Wochenende

Zum Prozess der Entstehung eines neuen Romanes gehoeren nicht nur Kreativitaet und Feinschliff, wie vielleicht manche Leser denken. Nein, vieles ist alhergebrachtes Handwerk z.B. Schreinerei. Es wird teilweise gehobelt, was das Werkzeug hergibt. Dabei fallen Szenen, Handlungsstraenge und Figuren durch den Reisswolf und enden geschreddet im literarischen Nirvana. Dies kann unterschiedlichste Gruende haben. Meistens ist es dieser: Hat nicht so mancher von Euch ein Bekleidungsgeschaeft superklasse gefunden, betrachtet sich dann zu Hause im Spiegel und denkt: Was habe ich mir da fuer einen Schrott gekauft? Sowas passiert bei der Kreation eines Romans am laufenden Band.

Gott sei Dank, sind Martin und ich bezeuglich solcher Passagen fast immer einer Meinung. Ansonsten wuerde es Mord und Totschlag geben, denn die Elimnierung liebevoll ersonnener Textpassagen tut zumindest mir immer weh. Daher poste ich in meinem grenzenlosen Grossmut eine Passage aus dem neuen grandiosen Nannenprojekt, die garantiert niemals in einem Buch erscheinen wird.

Den potenziellen Handlungsstrang haben wir verworfen und ich müsste eigentlich eine Kerze anzuenden, Chopins Marche de Funèbre auflegen, und sie stilvoll beerdigen. Schliesslich heulte sie staendig wie eine endogene Depression nach Portisheads Sour Times "Nobody loves me, it's true".

Aber heute feiere ich sie, indem ich sie hiermit vor der Vergessenheit rette. Vielleicht bereitet sie dem einen oder anderen etwas Spass.

Eleganter als Netzer beim Laenderspiel-Talk mit der wandelnden Karrikatur Delling stand ich eine Stunde spaeter vor den Raeumlichkeiten der Investor AG. In dem Buerogebaeude, das mit sieben Stockwerken für Duelmener Verhaeltnisse einen Wolkenkratzer darstellte, residierten laut den Klingenschildern diverse Unternehmen mit vetrauenserweckenden Namen wie Allfinanz, Moneyfix und so weiter. Die Firma Investor befand sich im fuenften Stock. Ein Hochgeschindigkeitslift beförderte mich in genau so vielen Sekunden in die gewuenschte Etage. Als sich die Fahrstuhltür oeffnete, blickte ich direkt in ein Großraumbuero, in dem sich an die zehn Gestalten tummelten; die meisten telefonierten angeregt. Sie sahen entweder nach Studienabbrechern oder nach in der Tristesse der Arbeitslosigkeit Ertrinkenden aus, die diesen Job als Moeglichkeit zur Wiederbelebung sahen. Zur Beruhigung der gereizten Atmosphaere saeuselte James Lasts Interpretation von Vivaldis Sommer aus den Deckenlautsprechern.
»Schweinebaeuche ziehen an, Herr Kalupke. Kaufen heißt die Devise.«
»Dann fragen Sie bei der Bank nach, ob die Ihren Dispo erhoehen. Was sind dreißigtausend Miese gegen die Chance auf zwei Millionen?«
Eine junge Frau bemerkte als einzige meine Ankunft. Sie hob sich nicht nur durch die Kleidung - graues Kostuem und schwarze Seidenstruempfe - von den anderen Mitarbeitern ab. Auch ihr dunkles Haar, das zarte Gesichtszüge umrahmte, und eine Figur, die Claudia Schiffer selbst vor ihren Schwangerschaften nicht gehabt hatte, ließen sie wie einen Ferarri zwischen Schubkarren wirken.
»Kann ich helfen?«
»Sure. Mister Fuller from Chicago, United States. You can call me John. Ich haben gehoert, dass Ihre Company Geld vermehrt wie eine Karnickel. Well, ich möchte investieren.«
»An welchen Betrag haben Sie gedacht, John?«, säuselte sie liebenswürdig.
»Zunaechst nur eine kleine amount von - let’s say - fünfzigtausend. Haben bewaehrt sich Ihre Company, you will get more bucks. Are you die Chefin, Miss ...?«
»Andrea Goertz. Nein, nur die Abteilungsleiterin, bin aber zu allen Abschlüssen befugt.« Herzlich wurde meine Hand geschüttelt.
»Folgen Sie mir bitte in mein Buero.«
Ihr Refugium stellte sich als die übliche Mischung aus kaltem Chrom und funktionaler Eleganz heraus, die man aus Managermagazinen kannte.
Hinter dem Schreibtisch befand sich eine Schrankwand voller Aktenordner, die meine Neugier weckte.
»May I have einen kleinen Ananassaft mit eine Spritzer Melonenjuice?«, spielte ich den großspurigen Ami.
Sie zuckte bedauernd mit den Schultern. »Der ist momentan aus. Wuerde es ein Glas frischgepresster Orangensaft tun?«
Ich stand auf.
»Sorry, no business ohne Ananas.«
Ich oeffnete meine Geldboerse, befoerderte einen Fuenfziger ans Tageslicht und warf ihn grosspurig auf den Schreibtisch.
»I'll pay for it.«
»Nein, nein«, schob Goertz ihn eilig wieder zurueck. »Selbstverstaendlich sind Sie unser Gast. Ich lasse das Getraenk sofort holen.«
Sie verließ das Büro, wobei sich ihr Hinterteil als ebenso vorteilhaft wie der Rest erwies. Als sich die Tuer hinter ihr geschlossen hatte, stuerzte ich zum Schrank, schnappte den mit "Kaas - Kzubszyski" beschrifteten Ordner und ließ ihn in meinem Lederkoffer verschwinden.
Als Andrea das Büro betrat, sass ich bereits wieder auf meinem Platz und beobachtete durch das Fenster die Wolken am Duelmener Himmel.
»Ihr Saft kommt in fuenf Minuten. Darf ich Ihnen in der Zwischenzeit unser Unternehmen vorstellen?«
»Of course, schießen Sie los.«
»Die Investor AG vermittelt ihren Kunden sogenannte Warenterminkontrakte. Sie kaufen eine Menge Schweinebaeuche, Weizen, tiefgefrorenen Orangensaft, Kartoffeln und so weiter und verkaufen diese mit Gewinn.«
»How much Gewinn?«
»Zweihundert bis dreihundert Prozent sind die Regel. Kennen Sie Bill Gates?«
»Great guy, I love him.«
»Was Sie nicht wussten« - sie laechelte verschwörerisch - »das Startkapital für Microsoft hat sich Bill durch Warentermingeschäfte beschafft. Er hat eine Ladung Weizen gekauft, dessen Wert sich innerhalb kuerzester Zeit verzehnfacht hat, und schon war er auf dem Weg zum reichsten Mann der Welt.«
»Sounds very interesting. Ich werde reden mit meine Manager in United States und dann wieder kommen.«
»Wollen Sie nicht sofort eine kleine Investition tätigen? Hafer verspricht hohe Renditen. Wenn Sie diese Chance versaeumen, werden Sie das Ihr Leben lang bereuen.«
Sie legte mir eine Grafik mit steil ansteigender Kurve vor, die auch den Verlauf des Pollenfluges haette darstellen können.
»Bereut haben ich im Leben nur meine dritte Scheidung. Fuckin’ four million dollars. Ich werde mir überlegen die Sache und dann im richtigen Moment zuschlagen. Keep the ball always flat, wie Henry Ford zu sagen pflegte.«
Als ich mich erhob, klopfte es und mein Ananassaft wurde gebracht. Ich kostete und verzog angewidert das Gesicht.
»Sorry, too much melon. Terrible.«
Goertz schaute mich pikiert an, sagte aber nichts.
Ich zauberte eine meiner diversen Visitenkarten hervor, die mich als Directing Manager der Fuller Oil Company auswies.
»You can erreichen mich im Steigenberger in Münster. So long.«
Zum Abschied kuesste ich ihre Hand.


Ein fantastisches Wochenende mit viel Ananassaft Michael

Donnerstag, Juni 23, 2005

Wie schnorre ich mir ein Vermoegen zusammen Vol 2

Vorgestern besuchte ich noch meine Stammtdoenerbude. Die vorherigen Besitzer hatten sie einige Jahre und ich habe mich immer gewundert, wie sie ueberleben konnten. Meine Ueberraschung war gross, als mir die Frau erzaehlte, dass sie sich eine Eigentumswohnung in Moers kaufen wuerden. Wie ist das bei schaetzungsweise 10 verkauften Doenern pro Tag moeglich, fragte ich mich.

Seit etwa einem Monat gehoert der Laden einem neuen Inhaber, der sich regelmaessig ueber den mauen Zulauf beschwert. Dabei hat er eine breitere Produktpalette, die Gerichte sind leckerer und er ist wesentlich kommunikativer und ein witziger, netter Kerl. Ich hoffe jedenfalls fuer ihn, dass sich der Umsatz erheblich steigert.

Jedenfalls betritt ein abgerissener aelterer Herr der Laden, offensichtlich alkoholisiert. Er haelt uns mit flehendem Blick ein Schild vor die Nase "ICH KOMMEN AUS SCHWEIDZ UNT BINN OBTACHLOS. BITTE GEBEN SIE MIR EINE FLASCHE MIENERALWASSER."
Ohne zu zoegern, gab der Ladeninhaber dem Berber eine Flasche Fanta.

"Du hast ein grosses Herz", merkte ich noch unter dem Eindruck des Alzheimerbahnreisenden aus Dortmund / Essen oder sonstwo an.
"Ach", meinte mein Kollege. "Von der Flasche gehe ich nicht pleite und vielleicht hilft es ihm. Auch wenn der Spruch auf dem Zettel erlogen war."

Diese Einstellung gefällt mir. Dennoch werde ich in Zukunft bei Joschka-Verschnitten, die ihr Portmonnaie zu Hause gelassen haben, besonders aufmerksam hinsehen.

Schattigen Tag Michael

Mittwoch, Juni 22, 2005

Wie schnorre ich mir ein Vermoegen zusammmen

Ein Schnorrer hat mich in helle Begeisterung versetzt.

Vor zwei Wochen lief ein etwa fünfzigjaehriger, ziemlich nobel gekleideter Typ an meienr Haustuer vorbei. Erinnerte mich etwas an Joschka Fischer. Er sprach mit mir mit einem verzweifelten Unterton: "Ich habe aus Versehen mein Portmonnaie zu Hause vergessen und muss mit der Bahn nach Dortmund zurueck. Konnen sie mir nicht zwei Euro geben, dass ich mir ein Ticket kaufen kann."

Obwohl der Kerl an Joschka Fischer erinnerte -und der hat mir noch nie was gegeben- drueckte ich ihm zwei Euro in die Hand. Ich hatte die Geschichte sofort vergessen, bis...

ich gestern vor dem Duisburger Rathaus parkte und mir Joschka Fischer ueber den Weg lief. Ich wollte ihn gerade fragen "Und, sind sie gut nach Dortmund zurueckgekommen?" als er mich zuerst ansprach: "Ich komme aus Essen und habe leider mein Geld vergessen. Koennen Sie mir vielleicht fuenf Euro geben, damit ich mir ein Bahnticket kaufen kann."

Ich musste laut lachen. Wirklich wie bei der Bundesregierung. Die Preise steigen woechentlich. Er schaute mich etwas pikiert an. Er in einer Notlage, und ich lachte.
"Freundchen, vor zwei Wochen hast du mir erzaehlt, dass du in Dortmund wohnst. Jetzt Essen? Ausserdem schon wieder dein Geld vergessen. Bei so starkem Alzheimer wuerde ich professionelle Hilfe beanspruchen."

Er schaute mich politikerlike an, als wuesste ich nicht, wovon ich rede: "Ich wohne wirklich in Essen." Gut, dass er nicht noch, "Ich gebe mein Ehrenwort hinzugefuegte". Oder "Befragen Sie mich doch im Fernsehen. Ich klaere alles auf." Als ich seinen Ausweis sehen wollte, hatte er den natuerlich mitsamt dem Geld in Essen gelassen. Armer Kerl. Ich gab ihm diesmal trotzdem nichts.

Wenn ihr also einen wie Joschka Fischer aussehenden Typ aus Augsburg, Stuttgart, Hamburg oder Timbuktu trefft, der Geld fuer ein Bahnticket braucht, sagt "Nada, Amigo." Lernt aus meiner Erfahrung.

Einen kuehlen Mittwoch lg Michael

Dienstag, Juni 21, 2005

Der pure Sex

Der pure Sex sollen diese 10 Aufnahmen beliebter Junggesellen sein. Als Mann faellt es mir schwer die Attraktivitaet von Geschlechtsgenossen zu beurteilen.

Doch hier ist es leicht. Klar, ist ja auch das Casting fuer den Pierce Brosnan Nachfolger als James Bond. Boese Zungen behaupten, hier handelt es sich um ein Nazi-Genexperiment, sind doch wirklich nur superblonde, superblauaeugige Exemplare der Gattung Mann auserwaehlt worden.

Ich finde sowas ekelhaft. Aber für Aestheten unter euch:

James Bond Dream Boys

Montag, Juni 20, 2005

Problemloesung

Also die Tochter vom Bauern bei uns um der Ecke und deren Mann sind Juristen und unterhalten eine Anwaltskanzlei in Hamm. Jetzt lief es in der Ehe nicht so optimal und der Mann zog in einen separaten Teil des Hauses. Auch die berufliche Trennung wurde erwogen.

Jetzt mag ein jeder an unangenehme Termine vor dem Familiengericht usw. denken. Aber die Frau loeste das Problem auf ihre eigene Art: Sie nahm eine Schrotflinte, schoss Maenne ueber den Haufen und brachte sich selbst um. Die drei minderjaehrigen Kinder werden es danken. Wie ich am Samstag vernahm wird der Mann aber wahrscheinlich ueberleben. Fragt sich nur, wie.

Mord / Selbstmord sind endgueltige Loesungen fuer temporaere Probleme, wie schon Dr. Faust anmerkte. Ich bin nur immer wieder erstaunt, dass sich solche Tragoedien auch bei "gebildeten" und "wohlhabenden" Menschen abspielen. Wenn ich aehnliche Notizen in der Zeitung bemerke, vermute ich den Schauplatz im kriminellen bzw. Asimilieu. Doch ist mir schon seit laengerem klar, dass ein hoeherer Schulabschluss nicht automatisch eine besseren Charakter oder ein gluecklicheres Leben mit sich fuehrt. Der Umkehrschluss gilt natuerlich ebensowenig.

Friedlichen Wochenanfang Michael

Freitag, Juni 17, 2005

Ibizza

Martin weilt fuer zwei Wochen zwecks Recherche fuer den neuen Nannen auf Ibizza. Ich erwarte, dass er mit einem Haufen guter Stories und knallharter Fakten ueber abzockende Reisebueros im Gepaeck zurueckkehrt.

Zur Tarnung hat er die gesamte Familie mitgenommen. Aber wer verdaechtigt schon den dreijaehrigen Ben, ein ausgewiefter Spuerhund zu sein, der dunkle Machenschaften im Miniclub aufdeckt.

Nice weekend Michael

Donnerstag, Juni 16, 2005

Auto krank

Am Montag habe ich das Schuetzenfest in Buldern, Ort der Handlung der Nannenromane besucht. Martin und ich sind Ehrenmitglieder im lokalen Buergerschuetzenverein.

Auf dem Rueckweg gab meine Bremse abstruse Geräusche von sich, so als wollte sie mit mir reden. Da ich der Bremsensprache unkundig bin, fuhr ich gestern sehr sehr vorsichtig zur Autowerkstatt.

Mein High-Tech-Teil kam auch sofort auf die Bühne. Vielleicht geht es einigen von euch so ähnlich: Traurige, ängstliche und ärgerliche Mimiken von Automonteuren beim Anblick meines Vehikels jagen mir Angst ein. Vorwurfsvolle Blicke verärgern mich ein wenig. Bin ich etwa Schuld daran, dass die Bremse fratze ist? Natürlich irgendwie schon; aber woher soll ich das wissen. Ich liege nur extrem selten unter meinem Gefaehrt und bestaune die Bremsen und was es sonst da noch alles zu sehen gibt.

Watt is', fragte ich daher ein wenig aggressiv. "Hach, die Bremsen, und die Daempfer und die Reifen. Das haette ihnen aber auffallen mussen", entgegnete der Monteur mit nur einem Hauch von vorwurfsvoller Resignation in der Stimme. "590 Ocken kostet die Operation."

Nun war meine Stimmung fuer einen kleinen Moment von Trauer, Wut und Resignation bestimmt. Aber was hilfts. Genau jetzt befindet sich mein Jaguar unter dem Messer und ich leide...

Naja, nicht allzusehr. Es kommt, wie es kommt, pflegte Konrad Adenauer zu sagen, wenn er gedankenverloren zuviel Zucker in den Kaffee schaufelte.

Richtig. Einen mehr als angenehmen Tag, morgen beginnt das Wochenende.

LG Michael

Mittwoch, Juni 15, 2005

Es geht los...

Schneller als erwartet startet die Deutschland-Tour von Martin und mir. Am 25.07. in Oberhausen ist Tourneebeginn. Uhrzeit wir noch bekanntgegeben. Wer haette vor einem Jahr daran gedacht, dass Leute Eintritt zahlen, um uns zu hoeren. Hast du einen starken Verlag im Ruecken, oeffnen sich die Tueren leichter. Was habe ich mir vor zwei Jahren die Finger blutig geschrieben und Buecher auf eigene Kosten verschickt. Null Feedback. Nun laeft es wie von selber.

Ist aber auch wirklich witzig. Ich hatte mit Annette den Lesungstext aufgenommen und mit Musik untermalt. Wirklich stark. Ich musste selber lachen, obwohl ich das Buch nun bestimmt zehn Mal oder mehr gelesen habe. Wir freuen uns schon.

Geniesst den sonnigen Mittwoch Michael

Dienstag, Juni 14, 2005

Not guilty

DIE Nachricht des gestrigen Tages: Michael Jackson ist unschuldig. Mal im Ernst, haette das irgendeiner gedacht. Ich in jedem Fall. Man darf sich nicht vom ersten Eindruck blenden lassen.

Was soll er denn Böses gemacht haben? Mit diversen kleinen Kindern spielen? Völlig normal für einen Mann seines Alters. Und Alkohol und Pornos in Reichweite der jungen Spielkameraden. Ich bitte Euch. Doch nur aus Demonstrationszwecken, wovor sich die Kiddies hueten muessen. So verfahren alle meine Freunde mit kleinen Kindern.

Die Anklage roch nach einer einzigen Verschwörung. Ich kann mir vorstellen, dass manche Eltern absichtlich ihren Nachwuchs zum Spielen mit Onkel Michael geschickt haben. Koennte ja einige Millioenchen Schmerzensgeld geben.

Gut, dass Schwarze nicht mehr von vornherein als schuldig im US-Rechtssystem angesehen werden. Ach ja, Michael ist nicht mehr farbig. Nun gut, schadet auch nicht.

Boese Zungen behaupten, dass reiche Leute bevorteilt werden. Gott sei Dank, belaeuft sich Jacksons Schuldenstand auf satte 30 Mio. Miese. Dafuer muss ein Wuppertaler Asi viele Bierkaesten bei der Trinkhalle anschreiben lassen. Also auch kein Anzeichen fuer ungerechte Bevorzugung.

Fazit: Die Anklage gegen Jackson war eine Farce, und das Urteil das einzig Richtige. Wenn Eure Kinder sich einsam fuehlen, schickt sie auf die Neverland-Ranch zu Onkel Michael. Dort sind sie vor allen Alltagsturbulenzen sicher.

Billy Jean is not my lover...

Montag, Juni 13, 2005

Rock das Dorf...

Die Veroeffentlichung des Songs zum Roman bedeutet mehr Arbeit, als ich mir vorgestellt habe. Es reicht nicht, die Karaoke-Version des Songs runterzuladen(Dank an Sebastian), ihn einzusingen und mit Gimmicks zu bestuecken. Die Gema verlangt auch noch eine Erlaubnis des Verlages. Also habe ich an Sony geschrieben und hoffe auf einen positiven Bescheid der Damen und Herren.

Um sich einen Text bei der Gema schuetzen zu lassen, muss man uebrigens gleich 5 selbstverfasste Texte einreichen. Da frag ich mich doch, wo der Frosch die Locken hat.

In jedem Fall sollte man bereits für so einfache Klamotten ein Jurastudium mit Spezialgebiet Urheberrecht absolviert haben. Aber dann rollt der Rubel...

Schoenen Wochenanfang Michael

Donnerstag, Juni 09, 2005

René Otzenkoettel

René Otzenkoettel, aka Johann Koenich, ist ein Meister des minimalistischen Humors. Ich hatte in der Oberstufe einen Mathematiklehrer, der sich ähnlich verhielt. Leider wussten die meisten Schueler seinen Humor nicht zu schaetzen, er gab den Schuldienst auf, wurde Lagerarbeiter, und starb einsam in einer Gelsenkirchener Mansardenbehausung.

Wir haben uns die ganze Zeit gefragt, wie dieser Typ privat ist. Ich sprech wieder vom Johann. Dieter Hallervorden hat mal in einem Interview gesagt, dass er von den Typen angekotzt ist, die er am Skilift trifft: "Didi, reiss doch mal nen Witz." Er würde dann bloss entgegnen: "Meinen Sie wirklich, ich bin privat auch so bloed wie im Film?" Mhm.

Bei Johann König jedenfalls liegt der Verdacht nahe. Sein etwa zweistuendiges Programm war wirklich extrem gelungen; kaum Durchhaenger, und alleine sein mit Bommelmuetze und Nachthemd kostuemierter Begleitmusiker ist den Eintritt wert.

Toller Typ. Bin gespannt auf sein naechstes Programm namens "Fucky Fucky".

Mittwoch, Juni 08, 2005

Nachtrag zur Leichtigkeit des Seins

Ich hatte gerade die Mail abgeschickt als ich passend zum heutigen Predigttext den taeglichen Sales-Coaching-Brief von Chris erhielt. Was wiederum die Frage aufwirft, ob es sowas wie Zufaelle gibt?

Noch ein Nachtrag zur letzten Woche, zum Thema MetaProgramme:
Auf etwas zu - von etwas weg
Stellen Sie sich vor, Sie haben gerade eine neue Arbeitsstelle angetreten. Was ist Ihr persönliches Szenario? Überlegen Sie sich, was Sie tun müssen, um nicht gleich wieder entlassen zu werden, oder schmieden Sie eher schon einen Plan, wie Sie es anstellen, Ihre offensichtliche Niete von Chef möglichst bald durch Sie selbst zu ersetzen. So kann sich das in der letzen Woche besprochene MetaProgramm in Ihrem täglichen Berufsleben äussern.

Lesen Sie: Robert Anton Wilson: "Der neue Prometheus" , wenn Sie verstehen wollen, wie dieses MetaProgramm in frühester Kindheit für Ihr ganzesLeben geprägt wurde und was Sie tun können, um Veränderungen vorzunehmen.

Das MetaProgramm
Problemvermeidung - Zielorientierung
Kennen Sie die sicherste Methode, KEINE neuen Erfahrungen zu machen und nichts Neues zu lernen. Ich weiss, ich weiss, Sie gehören nicht zu denjenigen, denen man mangelnde Änderungsbereitschaft und fehlende Freude am Neuen vorwerfen könnte. Sicherlich kennen Sie allerdings jemanden, der die folgende Strategie perfekt beherrscht:

Stellen Sie sich etwas vor, was Sie tun KÖNNTEN, etwas, das gut für Sie wäre...
(beispielsweise das Verkaufen mit unterschiedlichen Strategien,
für jede Typologie eine andere, ganz nach Notwendigkeit).
Dann stellen Sie sich das Schlimmste vor, was Ihnen dabei passieren kann
(da helfe ich Ihnen nun nicht, da sind Sie sicherlich kreativ genug...)
Dann, den Trick kennen Sie ja schon von einem früheren Coachingbrief her,
dann versetzen Sie sich genau in die Lage und sehen wie durch Ihre eigenen Augen,
wie Ihnen GENAU DIES passiert (assoziiert).
Warten Sie, bis die unangenehmen Gefühle so stark geworden sind,
daß Sie zu sich selbst sagen können:
"Nein, das darf ich nicht tun, so etwas Schlimmes kann ich nicht zulassen."
Und dann können Sie sich selbst bestätigen und sagen:
"Gottseidank, dass ich das nicht gemacht habe. Hätte schlimm ausgehen können."

Menschen, die es im Leben zu nichts bringen, verfolgen diese Strategie mit Perfektion.
Und auch im Verkauf können Sie damit viel NEGATIVES erreichen.

Selbstverständlich jedoch gehören SIE zu den Personen, die sich von den eher schlecht verlaufenen Ereignissen der Vergangenheit DISSOZIIEREN (im Kino der Gedanken auf der Leinwand vor sich betrachten), sie nochmals ansehen um davon zu lernen und dabei verschiedene Szenarien so oft durchspielen, bis sie ein optimales Handlungsgerüst für diese Situation in der Zukunft haben.

Dann vergessen Sie alles Weitere und beschäftigen sich hingebungsvoll mit all den POSITIVEN BILDERN, die dort vor Ihnen in der Zukunft leuchtend locken. Und weil es Ihnen ja einfach gelingt, diese BIOLDER so deutlich positiv leuchtend zu entwerfen, üben diese eine so starke Anziehungskraft auf Sie aus, dass sich Ihr Unterbewusstes AUTOMATISCH mit seinen verborgenen Strategien so anpasst, dass es beginnt, an der Realisierung dieser zukünftigen Möglichkeiten zu arbeiten (sollten Sie dies für Hypnose halten, naja...grins. Können Sie übrigens lernen, siehe PMA Workshops).

So, jetzt haben Sie einen Eindruck vom MetaProgramm:
Vergangenes vermeiden - Zukünftiges möglich machen.
Es obliegt zum Ersten Ihnen, für welches der beiden Muster Sie sich bei Ihrem Lebensentwurf entscheiden. Und zum Zweiten finden Sie es sicherlich so faszinierend wie ich, zu entdecken, wie Menschen, denen Sie etwas verkaufen manchmal sofort nach dem suchen, was dabei schlimmstenfalls passieren kann.

Da habe ich vor Kurzem einen EDV Berater begleitet, der ein Computersystem verkaufen wollte, das die gesamte Betriebsabrechnung im Unternehmen des Kunden optimiert. Der Verkäufer beginnt mit seiner Präsentation und der Kunde fängt sofort an, zu fragen, was passiert, wenn.... (der Strom ausfällt..., der Chefprogrammierer krank ist, das System stürzt ab... und so weiter).

Der Verkäufer überlegt einen Moment, sieht den Kunden scharf an, denkt einen Augenblick nach und sagt dann:"Herr Müller, stellen Sie sich vor, Sie haben Ihr System bei IRGENDEINER BILLIGEN FIRMA gekauft, der Strom ist gerade ausgefallen, das System ist tot, Ihr Lieferant ist natürlich nicht zu erreichen. Sie erholsen sich im Wochenende und Ihr Chef ruft SIE an, weil die Firma dabei ist, wegen Ihrer Entscheidung bankrott zu gehen.

Sie sollten mal erleben, wie bereitwillig solche Sortierer in diese Szenarien eintauchen - dieser Kunde jedenfalls wurde leichenblass....
Und dann sagte der Verkäufer: "Wäre es da nicht gut gewesen, Sie hätten sich gleich für jemanden entschieden, bei dem all dies von Anfang an zu vermeiden gewesen wäre. Auf MICH können Sie sich verlassen´..


Er hat so recht, wie ihr seht

Die Leichtigkeit des Seins

Heute gehe ich zu Johann Koenig in den Herner Flottmann Hallen. Es war ganz einfach. Eva fragte mich, ob ich Lust dazu haette. Ich dachte mir, das kann lustig werden. Ich ging in einen Ticketshop, fragte nach den Karten, der Verkaeufer druckte sie aus, ich zahlte und verliess das Geschaeft. Im Laufe des Tages druck ich mir den Weg aus und heute abend geht es los. Einfach, was?

Ich schreibe dies nur so ausfuehrlich, weil manche Menschen Vorgaenge wie die Gestaltung eines Abens mit Mitmenschen furchtbar kompliziert machen. So habe ich eine Bekannte namens Matilde, die immer in Kinofilme will, die nur in einem kleinen Programmkino der Wiener Vorstadt laufen. Als sie fuer ein Goetz Alzmann Konzert Karten besorgen wollte, hat sie in zwei Monaten keinen Ticketshop gefunden.

Und letztes Wochenende war Extraschicht; eine Tour durch die Industriedenkmaeler mit Lichtinstallationen und Musik für spottgünstige zehn Euro. Wollte sie hin; erschien mir auch attraktiv. Allerdings kurz davor kamen ihr Zweifel. Das Risiko ist doch verdammt gross. Zehn Euro fuer etwas ausgeben, wovon frau nicht mal weiss, ob es gut ist. Vielleicht doch lieber Frusttrinken in einer Kneipe in der Naehe. Natuerlich waere es dann zu spaet gewesen, Karten zu kriegen. Frusttrinken klingt auch nach einem Abend voll Jammerei, wobei Alkohol meiner Erfahrung nach einen schlechten Gemuetszustand nur noch verschlechtert. Also fuer mich keine besonders erstrebenswerte Samstagabendbeschaeftigung. Also Ausweichprogramm, das innerhalb von zehn Sekunden organisiert war. Geht doch. Strategie analog der oben dargestellten.

Wenn ich mich ausheulen wollte, wuerde ich auch nur in eine Kirche zur Beichte gehen. Der Priester ist weinerliche Gestalten gewöhnt, daher würde ich ihm nicht auch noch die Stimmung vermiesen. Er würde gelangweilt von mir unebobachtet in seiner Seite des Beichtstuhls hocken und den Kicker durchblaettern. "Dein Leben ist ein Jammertal, mein Sohn? Wirklich keine Hoffnung? Das ist wirklich ein schweres Schicksal. Oh, Kuranyi wechselt zu Schalke und Ailton nach Katar, Mist! Drei Ave Maria und es geht aufwaerts. Glaub mir."

Irgendwie wunderte mich die Mitteilung von Matilde nicht, dass sich keiner mehr bei ihr gemeldet hatte. Manche Menschen programmieren sich selber in ein Leben voller Leere, Probleme und Frust hinein und merken es nicht einmal. Dabei geht es sooo einfach.

In diesem Sinne einen sonnigen Mittwoch Michael

Dienstag, Juni 07, 2005

Verfilmung

Nun ist es soweit. Der erste Nannen-Film ist im Kasten. Aus Kostengruenden mussten wir allerdings nach Asien ausweichen und der Hauptdasteller Chi Long-Fat hat sich auch nicht ganz ans Drehbuch gehalten. Aber was auf dieser Welt ist schon perfekt.

Nannen - The movie

Montag, Juni 06, 2005

Informatiker haben keinen Humor...

oder ihren ganz eigenen, den kein normaler Mensch versteht, lautet ein gaengiges Vorurteil.

Da jede Generalisierung einschließlich dieser in sich falsch ist, trete ich mit der Seite von Christian P. Achter den Gegenbeweis an.

Der Kerl ist hammerwitzig, womit einer der beharrlichsten Irrtuemer der Weltgeschichte widerlegt ist. Danke an Annette fuer den Link.

Schoenen Wochenanfang Michael

Freitag, Juni 03, 2005

Abgefuckt liebt dich...

heisst eine Seite, auf welcher der aufgeschlossene Mitteleuropaeer, Asiat, Araber oder selbst Amerikaner bezaubernde Menschen zum Plauschen oder mehr findet.

Mir persoenlich waren allerdings die meisten Communitymitlgieder zu interlektuell. Diskussionen über den Staat, das System, die Anarchie, die Konsummaschinerie oder wie diese ganzen uninteressanten Nominalisierungen heißen, locken mich nicht wirklich hinter dem Bierkasten hervor.

Allerdings haben insbesondere die Damen meist dermassen poetische Nicks wie Kotzi, Staatsfoindin, Zivilversager, Pussi, dass ich mit jeder einzelnen begleitet von Norah-Jones' melancholischem "The long way home" in den herrlichen texanischen Sonnenuntergang reiten moechte.

Vielleicht fuehlt ihr euch weniger ambivalent, und wollt einfach interessante Loite kennenlernen. Viel Spass.





LG Michael

Donnerstag, Juni 02, 2005

Nur vertrauenswuerdige Mitstreiter...

sollte ein jeder sich suchen, wenn es um die Vermarktung eines Buches geht.

Kennt jemand meiner Leser eine Musiktruppe, die als Gag eine Coverversion von "Rock this town" einspielen kann und will? Sollte chartstauglich sein. Mein Ex-Produzent kriegt es nicht hin. Aufnahmeequipment ist vorhanden.

Aber um Missverständnissen vorzubeugen: Abgesehen von dieser einen Ausnahme habe ich nur intelligente, kreative und proaktive Charaktere um mich versammelt.

Namaste Michael

Mittwoch, Juni 01, 2005

Leck-tuere-List e

Ein herrlich ambigues Wort, n'est ce pas. Genauso faszinierend sind meine aktuellen Romane, die ich begeistert in mich einsauge.



Obwohl der Seitenumfang dieses Romans mich anfangs abschreckte, habe ich keine Sekunde bereut, mich mit diesem in jeder Beziehung opulenten Werk zu befassen. Ein junger Englischlehrer trifft auf einer griechischen Insel den mysteriösen Maurice Conchis. Schon bald bemerkt er, dass dieser ihn zur Hauptfigur eines psychologischen Experiments, einer ausgeklügelten Inszenierung macht. Jede Antwort, die er erhält, wirft neue Fragen auf. Nichts ist so, wie es scheint. Alle handelnden Personen spielen eine Rolle, oder nicht.

Die Figur des Conchis erinnert mich in ihrer Komplexität und Methode sehr an Chris Mulzer; manche kennen ihn. So fantastisch wie der Magus scheint, ist er also doch nicht.



Habe noch nie was zuvor von Coelho gelesen. Gefaellt mir, das Gespinst von Raetseln, Metaphern und Lebensweisheiten. Ich verstehe sofort, warum sich die Bücher dieses Manns so gut verkaufen. Bin aber erst auf Seite zwanzig.



Palahniuk ist mein all-time-favourite. Der Kerl ist einfach genial und ich freue mich auf jedes neue Buch wie ein Kind auf die Weihnachtsbescherung. Allerdings scheint mir die Welt groeßtenteils noch ver-rückter als Chucky sie darstellt. Ich habe den Roman noch nicht angefangen, daher gibt es noch nichts zu sagen. Einige kennen aber Fight-Club von der Verfilmung mit Brad Pitt her. Am besten gefiel mir bisher Lullaby, wo ein Geraeuschneurotiker mit gedanklichem Aufsagen eines afrikanischen Maerzliedes jeden toetet, der seine Ruhe stoert. Palahniuks Romane sind immer grosses Tennis.

LG und einen sonnendurchfluteten Mittwoch Michael

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