Sonntag, Februar 17, 2008

Ein ganz besonderer Saft

Das Rote Kreuz braucht ihn ganz dringend und beklagt seit Jahren schon einen Spende-Rückgang. Und ich bin ja ein extrem solidarischer und gutherziger Mensch. Samariter-Nannen sozusagen. Also hab ich mich zum gestrigen Blutspendetermin mal wieder brav auf die Pritsche gelegt und mich zum Aderlass begeben. Die ehrenamtlichen Helferinnen sind ja meistens ganz fesch. Da lass ich mich nicht zweimal bitten.

Und als ich da so lag und das Blut aus meiner Ader rann, da musste ich unwillkürlich an Ulle denken. Mit dem hab ich echt Mitleid. Mensch, diese Konserven da, hätte er sie mal gespendet. Dann wärn se weg. Und jetzt? Sitzt er tief drin in der Scheiße. Hm, er sagt, er habe niemanden betrogen. Okay, dann kann er ja trotzdem gedoped haben. Nun ja, ist mir egal. Mir sind die Menschen allemal sympathischer, die sich ihre Millionen halbwegs ehrlich verdienen und für was-weiß-ich-wie-viele-Tage 250 km täglich über die Berge hecheln als solche, die nur stumpf mit nem schnellen Auto ihre Runden drehn, dafür krass abkassieren und dann noch ein Kinn haben, an dem man sich sonst was stoßen könnte.

Ich finds wirklich schade mit Ulle. Die letzten Tour-de-France-Sommer waren immer schön entspannt. Ich hatte einen Supergrund, mich auf dem Sofa zu fletzen, in die Mattscheibe zu starren und mir was Nettes von Pizza-bring-Dienst kommen zu lassen. Seit letzten Sommer ist Schluss damit. Und das wegen diesen Konserven. Mit einem ganz besonderen Saft darinnen.

Keine Kommentare:

Blog-Archiv