Sonntag, Februar 17, 2008

Die Sonne des Buddhas

Garten des Sultans, Wind der Savanne, Green Wall – Abwehr, Green Sun Konzentration, Green River – Kreislauf. Seit einigen Monaten kann man solch verheißungsvoll klingende Produkte im Supermarkt kaufen. Ist doch toll, wenn ich den Garten des Sultans bei mir zu Haus haben kann. Also, hab ich sie alle gleich mal gekauft, diese viel versprechenden Teesorten. War ja sowieso dabei, mich an mindestens zwei Liter trinken pro Tag heranzupirschen. Da hab ich dann gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und mir nen Mehrwert gegönnt. Und schick anzusehen waren sie außerdem. So vorbildlich. So gesund. Ach, Nannen, ist Du bist in ein fittes, gesundes Leben gestartet.

Blöd nur, dass diese Teesorten mich jetzt fortwährend aus dem Regal angrinsten und zu flehen schienen: „Bitte, bitte trink mich.“ Pedder und mein innerer Schweinehund schauten auch schon ganz vorwurfsvoll bei jedem weiteren Abend, an dem ich es doch vorzog, ein paar Bierchen zu köpfen, anstatt mir gesundheits- und pflichtbewusst einen Tee aufzubrühen. Konnten die nicht endlich mal still sein? Ich hatte sie doch teuer bezahlt! Das reichte ja wohl erstmal!

Neee, ich muss ja gestehen. Ich hab diese mahnenden Blicke nicht länger ertragen. Ich wollte wieder frei sein, unbeobachtet, unkontrolliert. Als mich neulich Karin Schumann wieder in meiner Hütte beehrte, fielen ihr die tollen Schächtelchen auch glatt auf. „Ui, Dieter, mutierst Du jetzt zum Gesundheitsfanatiker? Solch leckere Teesorten hab ich bei Dir gar nicht vermutet...“ Na, ich bin ja gönnerhaft und teile gern. Ich bin ja ein sendungsbewusster Mensch, gerade wenn es um eine gesunde Lebensführung geht. Da hab ich alles Karin vermacht. Den Garten des Sultans. Den Wind der Savanne. Die Sonne des Buddha.

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