Donnerstag, April 14, 2005

Strukkies are asspounded mothaf....

Diese Ueberschrift hat zwei Gründe. Nein, ich bin nicht unter die Hip-Hopper gegangen oder habe mich an meine Adoleszenz in den Bottroper Skums erinnert. Umlaute werden von Yahoo zu unleserlichen Zeichen transormiert, und heute habe ich einmal an meine Abonnenten gedacht. Da es im englischen bekanntermaßen keine Umlaut gibt, keine Probleme. Zum zweiten habe ich mich vorhin dermassen geärgert, dass ich nicht implo- sondern explodieren möchte. Ist besser für die Gesundheit, habe ich mir von gut unterrichteten Quellen sagen lassen.

Ich erzählte, dass ich neulich bei Sanjas, Denises und Svens Büroeröffnung war. Erinnert ihr euch? Dort traf ich einen gewissen E. aus M., der Magnetschmuck im Strukturvertrieb verkauft. Heisst: Der Hersteller beschäftigt selbständige Verkäufer, welche die Produkte wie Grünkerne, Mangosaft oder Magnetschmuck unters kaufunwillige oder willige Volk schleudern. Das Unternehmen ist dabei immer erster Sieger; die Strukkies haben heftig zu baggern. Natürlich funktioniert das nur bei überteuerten aber "geringeren" Werten. So vermittelt mein Freund Thomas Wirtschaftsgipfel von mehreren Tausend Euro. Wäre lustig, wenn er die voerher selber einkaufen müsste. Also, wie ihr schon merkt: so richtig seriöse Unternehmen, die von ihren Produkten überzeugt sind, wählen andere Vertriebswege.

Jedenfalls sprach mich dieser E. an, ob ich Interesse an dem Konzept hätte. Da ich von Hause aus neugierig bin, ließ ich mir die Unterlagen geben, worfür er eigentlich schon 45 Schleifen haben wollte. Für ein paar Kataloge soviel Geld auszugeben, ging mir aber gegen die Hutschnur. Ich kaufe doch nicht die Katze im Sack.

Das Modell erschien mir dann doch für den Verkäufer sehr unvorteilhaft. Wenn ich erstmal zum Einstieg eine "kleine" Kollektion von ein paar Hundert Euro erwerbe, erhalte ich lediglich 20% auf die Einkaufspreise. Läppisch. Zudem den untersten Titel in der Verkaufshierarchie namens Berater. Nicht, dass ich Wert auf solche zweifelhaften Titel legen würde: Ich bin immerhin Reverend des Ordens OSV und habe schon an die zwanzigtausend wertlose Titel bei Ebay verkauft, als die Magnetschmücker noch mit der Blechtrommel unter dem Weihnachtsbaum getanzt haben.

Jedenfalls brauche ich Einkaufswerte von mehreren Tausend Euro um schon lohnendere 40% Nachlass und einen Titel wie European Business Unit Consultant zu erreichen. Die von E. genannten in seinen Augen lukrativen Provisionszahlungen beeindruckten mich auch mässig. So hatte er auf dem Bulderner Kunstgewerbemarkt an einem Tag 200 € umgesetzt. Erzählte er stolz. Heidewitzka Herr Kapitän. Lügen einem die Leute was in die Tasche, oder glauben sie selber daran? 40% von 200 Euro sind 80 € brutto. Abzurechnen sind Stand- und Fahrtkosten sowie die MwSt. Wenn ich dann von 30 € Gewinn vor Einkommenssteuer ausgehe, wäre das Wenden von RIndfleischscheiben bei einer populären Fastfoodkette einträglicher. Ein wirklich beeindruckender Verdienst.

Doch zum Kern meiner mehr als leichten Irritation. Ich brachte ihm heute morgen die Tasche mit den Unterlagen nach M. Freundliche Begrüßung, Kaffee wurde angeboten. Doch dann studierte E. den Tascheninhalt und wurde ganz aufgeregt. Das Buch "Phosphorizierende Energie" und der Katalog würden fehlen. Ich sagte ihm, dass ich nur in den erhellenden Marketingprospekt geschaut hätte; sonst wäre alles so, wie ich es erhalten hätte. Cholerisch brauste er auf, dass wir so nicht klarkommen würden. Das Buch alleine koste 8 € die Preisliste 4 € oder so. Er sprach es nicht aus; aber aus seiner unrelaxten Mimik und Gestik schloss ich, dass ich das Zeux bezahlen sollte. Arschlecken! Langsam trug mich mein steigender Testosteronspiegel aus meiner buddhagleichen Ruhe in einen Zustand leichter Aggessivität. Ich fragte ihn, ob er meine, ich hätte es wirklich nötig so einen Sch... zu klauen. Ich würde selbst meinen Papierkorb zu sehr lieben, um ihm sowas zuzumuten. Ohne Kaffeegenuss verließ ich seine Wohnung, mit dem halbherzigen Versprechen, zu Hause nach den fehlenden Unterlagen zu schauen.

Die Geschichte wäre jetzt rund, wenn er mir wirklich irgendwelche Klamotten berechnen wollte, die ich nie gesehen hatte. Leider fand ich sie im Auto. Die Tasche hatte sich wohl geöffnet, und der Mist war rausgefallen. Zuerst überlegte ich, ob ich sie nicht einfach in den nächten öffentlichen Abfalleimer schmeißen sollte; wollte mich aber nicht auf dieses Niveau herablassen, sondern sopfte sie in E's Briefkasten.

Für die Zukunft: Wenn ihr Mitarbeiter eines MLM-Vertriebs seid: Mich interessieren vielleicht eure Kataloge über die Wirksamkeit pulverisierter Krokodilshoden und Kartoffelkäferanhänger, aber ich werde sie weder klauen, noch in die Mühlen eurerr Heititei-Im-Team-Sind-Wir-Stark geraten. Zweifel an meiner Integrität nehme ich persönlich und fertige Voodoopuppen von euch an, die ich nicht gerade liebevoll malrätieren werde.

Das musste mal klargestellt werden. Euch allen einen sonnigen Donnerstag, viel Liebe und Harmonie Michael

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