Freitag, April 22, 2005

Skandal im Sperrbezirk

Hat das einer von euch mitgekriegt, dass der Produzent der deutschen Grand-Prix-Hoffnung Gracia selber werweißwieviele Scheiben gekauft haben soll, um eine bessere Platzierung zu erreichen?

Dasselbe soll er auch bei dem Schweizer Kandidaten Vanilla Ninja abgezogen haben. Von 2000 Exemplaren ist die Rede, aber natürlich wird die tatsächliche Zahl wesentlich höher sein.

Was ist das nur für ein krankes Business? Nehmen wir die Zahl von 2000 als gegeben an, hätte er 30.000 € für die Platzierung verballert. Kann sich das noch lohnen? Wenn wir 2000 Exemplare unserer Bücher kaufen müssten, ohne diese weiterverkaufen zu können, wäre dies ein finanzielles Fiasko. Man stelle sich nur mal vor, dass ein jeder in einem Unternehmen arbeitende Leser 2000 Einheiten des vertriebenen Produkts erwerben müsste, um die Zahlen hochzupushen. Eine deprimierende Vorstellung, oder?

Angeblich soll diese Vorgehensweise in der Plattenindustrie gängiger Usus sein. Jetzt wissen wir auch, warum Michael Jackson Pleite ist. Der arme Kerl kaufte wegen guter Hitparadenplatzierungen Millionen seiner CDs und baute dieses Ungetüm von Ranch, um die Silberlinge unentdeckt unterstellen zu können.

Ich empfinde tiefes Mitleid und spare schon mal kräftig, um mir 50.000 Nannen-Romane und Micky-Idol-CDs in meiner Villa lagern zu können. Hauptsache, die Chartplatzierung stimmt, und der Chef ist begeistert.

Ein fantastisches Wochenende und drückt RWE heute gegen Aachen die Daumen. Die Tabellenplatzierung ist garantiert nicht gefaket und kann nur durch ehrliche Arbeit verbessert werden.

Liebe Grüße Michael

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