Fenchel kannte ich bisher aus süßlich, klebrigen Kindertees, die uns unsere Eltern mit sanfter Gewalt im Krankheitsfall einflößten.Es gab wenig Ekligeres in meiner Vorstellungswelt. Doch mehr als 30 Jahre später hat sich das Knollengemüse rehabilitiert.
Nein, ich habe die Stauden nicht freiwillig gekauft. Wahnsinnig bin ich noch nicht. Zumindest nicht komplett. Das futuristisch wirkende Grünzeug war Bestandteil unserer Biogemüsekiste. Und die fordert jedes Mal von Neuem altgewohnte Essgewohnheiten heraus, erweitert den Horizont, die kulinarische Komfortzone.
Ich suchte mir ein einfaches Rezept. Dazu ein Flasche Herrenhäuser und Green Day zur Motivation.
Zutaten:
2 Fenchelknollen
Knoblauch
Weißwein
Olivenöl
Gemüsebrühe
200 g Gratinkäse
Ich habe die Knollen zerhäckselt und im Olivenöl in der Pfanne gebraten, bis das Gemüse kross war. Zum Schluss wurde der Knoblauch hinzugefügt. Anschließend wurde die Blätter in einem Topf mit Gemüsebrühe eine halbe Stunde geköchelt. Etwas Chardonna habe ich noch dazugekippt. Bei uns stehen diverse Weinflaschen dekorativ in der Gegend rum, weil ich lieber Bier vernichte. Keine Ahnung, ob der Tropfen gut ist. Aber zum Kochen ist er nützlich, weil er den Fenchelgeschmack mildert.
Simultan habe ich den Reis gekocht und den Ofen angeschmissen. Nach besagter halben Stunde habe ich den Fenchel abgegossen und das Gemüse in eine Auflaufform geschüttet. Den Käse drüber und für eine Viertelstunde in den Ofen. Währenddessen habe ich den Naturreis in einer Schüssel befördert und mit Kräuterlingen (geniale Erfindung der Natur) gewürzt.
Schwierigkeit der Zubereitung: Wenn es ein Kochlegastheniker wie schafft, dann packt es jeder. Nur Mut.
Aufwand: Gering. Der Fenchel lässt sich gut zerteilen, so dass keine langwierige Schnibbelarbeit erforerlich ist.
Zeit: Kleiner Minuspunkt. Eine knappe Stunde sollte Mensch schon einplanen. Ist also kein flow sonder nur slow food.
Geschmack: Wahnsinnig lecker. Jederzeit wieder. Auch unser Sohn hat ordentlich zugelangt, was nicht selbstverständlich ist.
Darauf noch ein Herri.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen