Böse Stimmen bezeichnen ihn als Mischung aus Mario Barth und Mr. Bean. Mit Recht. Homepage:www.rockdasdorf.de
Montag, November 01, 2010
Zoran Drvenkar: Du
"Sorry" hat mich schon restlos begeistert. "Du" ist mindestens genauso gut.
Erzählt werden die Erlebnisse eines gesichtlosen Killers, einer Mädchen-Clique und einer Gangsterfamilie. Der Vater eines der Mädchen, Taja, stirbt. Dies ist der Auslöser für einen Aneinanderreihung unheilbringender Ereignisse, Lügen, Intrigen, Verrat und Gewalttaten, was in einem grandiosen Finale in Norwegen gipfelt.
Die Erzählstränge werden virtuos miteinander verwoben. Fragt man sich anfangs, wie die Charaktere zusammenhängen, bringt Drvenkar im Fortgang Licht in die Dunkelheit, kehrt dann aber wieder zu ihr zurück.
Überraschende Wendungen und dramatische Höhepunkte setzen den Leser auf eine Achterbahnfahrt der Adrenalinkicks.
Erzählt wird das Ganze, noch stärker als bei "Sorry", in der Du-Perspektive. Dadurch wird der Leser direkt angesprochen und gerät in einen hypnothischen Sog. Das schreckliche Geschehen wird direkt miterlebt. Einfach grandios.
Herrlich finde ich auch die absurden Zwischentöne. So werden einige Kapitel aus der Perspektive einer Leiche geschrieben. Diese lockern diesen tief finsteren Roman humoristisch auf.
Ich bin schwer begeistert und kann diesen fulminanten Thriller nur wärmstens empfehlen.
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