Dienstag, November 30, 2010

Mein Schwein pfeift: Der Dülmener Kurier im Gespräch mit Dr. Otto Baumeister





DK: Heute sprechen wir mit Herrn Dr. Otto Baumeister aus Münster, einem Freund Dieter Nannens. Wir haben uns im Hinterzimmer des Seniorencafés Hörgerät getroffen. Ein ungewöhnlicher Name, ein ungewöhnlicher Ort.

Otto Baumeister: Ich betreibe in diesem Raum meine Detektei. Was gibt es Unauffälligeres als ein Seniorencafé? Es vermutet keiner, dass von hier aus dem Bösen der Garaus gemacht wird.

DK: Detektei? Ich dachte, Sie sind Rentner und helfen bei Bedarf Herrn Nannen. Zumindest erzählte mir dieser das.

Otto Baumeister: Das ist mein Nebengeschäft. Dieter hat so viel zu tun, dass er mir einige Aufträge abgibt. Vielleicht ist Ihnen der Fall „Lotte Schneider“ bekannt?

DK: Ich muss passen. Eine Entführung?

Otto Baumeister: In diese Richtung habe ich ermittelt. Später wurde Lotte ermordet aufgefunden?

DK: Hier in Dülmen? Wir lesen den Polizeibericht sehr aufmerksam. Da ist mir nichts bekannt.

Otto Baumeister: Vielleicht werden Papageien dort nicht geführt. Bedauerlich. Nach einer Woche fanden wir das Tier. Vom Roller der achtjährigen Marina überfahren. Mir hat es widerstrebt, für ein solches Ergebnis 1.000 Euro zu nehmen. Marina ist nicht strafmündig, deshalb ist die Sache im Sande verlaufen. Letztendlich war es auch keine Absicht.

DK: Aha, Sie sind also Vollblutdetektiv. Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten. Aber in Ihrem Alter?

Otto Baumeister: Ha. Für wie alt halten Sie mich?

DK: Das ist eine Fangfrage, nicht wahr. Fünfzig?

Otto Baumeister: Sie Charmeur. 78, aber das ist kein Grund, die Füße hochzulegen. Wie gesagt: Dieter ist ein Freund, und ich helfe ihm gerne. Ich habe ein Laptop und bin Fernstudent der Detekteiakademie. Für Beschattungen habe ich mein eigenes Netzwerk aufgebaut, das ich Dieter gerne zur Verfügung stelle. Wie wäre es mal mit einer Homestory über mich in Ihrer Zeitung?

DK: Ich denke drüber nach. Welche Rollen haben Sie eigentlich im Küppers-Fall gespielt?

Otto Baumeister: Ohne strunzen zu wollen, denke ich, dass ich entscheidend zur Lösung beigetragen habe. Detaillierte Beschattungsarbeit und Recherche sowie Personalgestellung bei der Mörderüberführung waren mein Part. Aber das lesen Sie am Besten im Buch nach. Ich will da nicht vorgreifen.

DK: Das war ein schönes Schlusswort. Ich wünsche Ihrer Firma und Ihnen persönlich alles Gute für die Zukunft. Damit verabschiedet sich der Dülmener Kurier von Otto Baumeister, einem Dülmener Gesicht.

Keine Kommentare:

Blog-Archiv