Mittwoch, November 24, 2010

Mein Schwein pfeift: Der Dülmener Kurier im Gespräch mit Kommissar Ludger Reichert




Die Veröffentlichung des 4. Dieter-Nannen-Krimis steht kurz bevor. Der Dülmener Kurier interviewt für dieses Großereignis beteiligte Personen. Heute im Gespräch mit Chefredakteur Gerhard Tilke: Oberkommissar Ludger Reichert von der Dülmener Polizei.

DK: Guten Tag, Herr Reichert. Schön, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben.

Ludger Reichert: Die Polizei tut, was man kann. Da es sich um ein abgeschlossenes Verfahren handelt, gebe ich bereitwillig Auskunft.

DK: Wie stellt sich der Fall um den ermordeten Fußballer Angelo Küppers aus Ihrer Sicht dar? Hat die Polizei versagt? Sie waren am Tatort.

Ludger Reichert: Ich verbitte mir diesen unterstellenden Tonfall. Tatsächlich war ich in der Nähe, als der Mord geschah. Es fand am besagten Tag ein Benefizspiel zu Gunsten krebskranker Kinder oder so statt. Ich habe mich gerne bereit erklärt, an diesem kurzweiligen Ereignis als Repräsentant der Polizei teilzunehmen. Wohlgemerkt in meiner Freizeit. Ich hätte mir natürlich denken können, dass in Gegenwart dieses Schnüfflers Schlimmes geschieht.

DK: Sie meinen Dieter Nannen?

Ludger Reichert: Wen sonst? In Dülmen hat es noch nie einen Detektiv gegeben. Ich halte seine Anwesenheit auch heute für völlig unnötig, nutzlos und einfach nur störend. Die Polizei hat alles im Griff.

DK: Aber wie ich nachgelesen habe, hat doch Herr Nannen den Fall gelöst. Danke an dieser Stelle noch mal an den Ullstein-Verlag, dass wir eine Vorabversion des Buches lesen durften.

Ludger Reichert: Papperlapapp. Letztendlich schon. Allerdings muss man bedenken, dass Herr Nannen den ermittelnden Behörden wichtige Beweise unterschlagen hat. Somit hatte er einen Vorsprung. Fair ist das nicht.

DK: Aber schließlich hat der Polizeiapparat ganz andere Ressourcen zur für die Ermittlungsarbeit zur Verfügung als ein Privatdetektiv. KTU nenne ich mal als Stichwort.

Ludger Reichert: Herr Nannen bemüht aber auch Methoden, die sich an den Grenzen der Legalität oder darüber hinaus bewegen. Bei seinem ersten Fall ist er in unser Revier eingebrochen, um sich Zugang zu Akten zu verschaffen. Beweisen konnten wir es nicht; aber ich glaube fest, dass er es getan hat. Diese Aussage ist aber inoffiziell und wird bitte nicht abgedruckt.

SK: Selbstverständlich. Wie gut unterrichtete Kreise zu berichten wissen, verdanken Sie Herrn Nannen ihre Beförderung zum Oberkommissar. Steht nach diesem neuen Fall eine weitere Beförderung ins Haus?

Ludger Reichert: Diese Behauptungen sind erstunken und erlogen. Die Behörden haben es nicht nötig, auf die Dienste eines solchen Halunken zurückzugreifen. Haben Sie einmal sein marodes Haus gesehen? Das spricht Bände. Hier im Münsterland sind wir ordentlich und sauber. Eigenschaften, die Nannen nur vom Hörensagen kennt.

DK: Herr Reichert, das war ein schönes Schlusswort. Ich bedanke mich für das Gespräch.

Ludger Reichert: Wenn Sie Nannen sehen, richten Sie ihm aus, dass er das nächste Mal in den Knast wandert, wenn er Beweismittel unterschlägt.

DK: Gerne, Herr Reichert. Auf Wiedersehen.

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