Montag, November 29, 2010

Mein Schwein pfeift: Der Dülmener Kurier im Gespräch mit Karin Schumann




Anlässlich der Veröffentlichung des vierten Dieter-Nannen-Krimis hat es sich der Dülmener Kurier nicht nehmen lassen, die beteiligten Personen zu interviewen. Heute ist Karin Schumann, Herr Nannens Nachbarin, zu Gast in unserer Redaktion. Das Gespräch führt Marlon Brandt (Volontär), da Chefredakteur Gerhard Tilke als Bruder von Frau Schumann persönlich befangen ist.

DK: Hallo, Frau Schumann. Ich bin ganz aufgeregt, das ist heute mein erstes Interview. Ich weiß gar nicht, was ich Ihnen zu trinken anbieten soll. Ich glaube, wir haben noch Tee und Wasser da.

Karin Schumann: Einen Roibuschtee, bitte.

DK: Den haben wir sogar. Super, die erste Klippe habe ich genommen.

Karin Schumann (nach zehn Minuten): Wir können aber auch ohne Getränk beginnen, schließlich habe ich einige Tiere zu versorgen.

DK: Das ist mir jetzt sehr peinlich. Ich hätte schwören können, dass da noch eine Packung ist. Mist. Aber ich bin ja nur Volontär. Seit einer Woche. Wenn ich länger dabei bin, werde ich auch die Betriebsinterna kennen. Schön, dann starten wir. Es macht Ihnen sicher nichts aus, dass ich eine Cola trinke? Nein, gut. Frau Schumann, Sie sind Herrn Nannens Nachbarin. Wie lebt es sich mit solch einem Helden in der Nachbarschaft?

Karin Schumann: Held, haha. Das könnte dem eitlen Gockel so passen. Helden stelle ich mir anders vor. Aber er hat sich gebessert. Und über Abwesende will ich nichts Schlechtes sagen.

DK: Das müssen Sie schon ein wenig präzisieren. Was gibt es denn an Herrn Nannen zu tadeln.

Karin Schumann: Na, ich will jetzt keinen kalten Kaffee aufwärmen. Als Dieter von Essen nach Buldern gezogen ist, haben wir uns nur semigut verstanden. Er meinte, als Weltbürger könne er hier auftreten wie Graf Rotz. Dabei ist Essen nun wirklich keine Perle von Stadt wie beispielsweise Dresden oder Hamburg. Ohne anzuklopfen schneite er mir bei mir herein und erwischte mich splitternackt. Entschuldigt hat er sich dafür bis heute nicht.

DK: Oh, das hatte ich recherchiert. Im ersten Nannen-Krimi Schwein gehabt gibt Herr Nannen an, sich sehr wohl entschuldigt zu haben. Das muss ein Missverständnis gewesen sein.

Karin Schumann (erregt): Papperlapapp, Papier ist geduldig. Er hat sich nicht entschuldigt. Alle Fälle wurden nach aus Dieters Augen geschrieben. Da kommt er viel zu gut weg, und ich zu schlecht. Diese permanenten fiesen Bemerkungen über meinen Modegeschmack habe ich ihm schon übel genommen.

DK: Aber Sie sind sich schon näher gekommen. Gab es – verzeihen Sie die etwas indiskrete Frage - sexuelle Kontakte?

Karin Schumann: Ich werde doch nicht mein Privatleben in der Presse breit treten. Für wen halten Sie mich?

DK: Es gibt da schon Sequenzen in den Nannen-Romanen, die auf intime Kontakte schließen lassen.

Karin Schumann: Sind wir hier bei der Yellow-Press oder einem seriösen Blatt? Von mir gibt es kein weiteres Wort zu diesem Thema.

DK: Nun gut. Wenn ich Mein Schwein pfeift richtig gelesen habe, wird Ihre Beziehung in absehbarer Zeit einen offiziellen Charakter bekommen. Ist das richtig, und wenn ja, wie ist es dazu gekommen?

Karin Schumann: Das kann ich so nicht bestätigen. Nichtsdestotrotz wir sind uns im Laufe der Zeit näher gekommen. Dieter hat eine Menge guter Seiten, die häufig jedoch gut verborgen sind. Menschen, die ihn nicht so gut kennen, halten ihn oft für arrogant. Aber das täuscht.

DK: Was halten Sie von Herrn Nannens Beruf? Schließlich ist Detektiv ein gefährlicherer Beruf als beispielsweise Angestellter im Öffentlichen Dienst. Auch Sie sind bei seinem letzten Fall in Lebensgefahr geraten.

Karin Schumann: Damit muss ich leben. Es mag vielleicht etwas esoterisch klingen, aber für mich sollte jeder Mensch nach seiner karmischen Bestimmung leben. Und Dieters scheint halt Detektiv zu sein. Böses auszumerzen und die Welt ein Stück weit gerechter zu machen, das sind seine Anliegen. Dennoch wäre mir ein „langweiligerer“ Job natürlich lieber.

DK: Frau Schumann, wir danken Ihnen für dieses Gespräch und entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten.

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