Montag, Januar 05, 2009

Auf Schalke ist mir die Lust am Fußball vergangen..

erzählt heute Albert Streit, Bankdrücker für 2,5 Millionen Euros im Jahr.

Mir auch. Und ich musste dafür bezahlen.

Es war die Saison '89/'90. Schalke dümpelte in Liga 2, als mich einige Bekannte animierten, den Mythos Schlacke kennenzulernen. Hä? Mythos? Aber auch klein Dieter war bereits ein weltoffener Mensch, so dass ich mich in die Niederungen des Parkstadions wagte.

Ich weiß nicht, wer der Gegner war. In jedem Fall grottete der Kick und kein Kontrahend hätte einen Punkt verdient. Mitte der zweiten Halbzeit vernahm ich eine keifende Stimme hinter mir: "Die würden viel besser spielen, wenn nicht die ganzen Asylanten wären. Asylis raus, Asylis raus."

Gemeint war der russische Sturmblock der 05er mit Alex Borodjuk und Vlad Luitiy, die für weniger Gefahr sorgten als ukrainischer Gurkensalat. Ich drehte mich, um die Urheberin der fachkundigen Kommentare zu eruieren. Eine aufgeschwemmte Trulla in blau-weißer Kutte starrte mich hasserfüllt an. Sie stubste ihren Männe an. "Ey, guck ma, wie der guckt."

Und Männe war ein Mann der Tat. Dieses Arschloch mit Essener Genen wollte er sich sofort zur Brust nehmen. Trotz dreier Promille stolperte er in meine Richtung los. Da war für mich das Abenteuer Schalke Geschichte, und ich trat den geordneten Rückzug an. Ja, genau so war das. Und kein Müller hat mir eine Müde Million gezahlt.

Meine nicht vorhandene Liebe für diesen Vorortclub von Westerholt war in diesem Augenblick gestorben.

Und auch heute drücke ich in der Dülmener Fremde meinen Rot-Weißen in der vierten Liga die Dauem und freue mich über jeder Niederlage der Schalker.

Und sag mir keiner, ich wäre nachtragend.

In diesem Sinne: Nur der RWE!

Euer Dieter

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