Manchmal wollen uns hoehere Maechte von Dingen abhalten. Warum ist oft zumindest fuer mich auf den ersten Blick nicht einsichtig.
So wollten Steffi und ich am Freitag zu einer indianischen Schwitzhuette in der Naehe von Wolfsburg. Wir beide strahlten pure Freude aus, so ein kraftvolles Ritual gemeinsam zu erleben. Ich konnte auch um 1 Uhr von der Arbeit verschwinden, so dass die Rahmenbedingungen sich von Anfang an optimal gestalteten.
Wir hatten uns am Braunschweiger Hauptbahnhof verabredet und ich startete. Die üblichen Baustellen auf dem Weg nach Hannover (die gefuehlten 50 km von Dortmund nach Hamm) passierte ich auch muehelos. Die kosmischen Kraefte schienen unser Vorhaben zu unterstuetzen.
Der Schlamassel fing hinter Hannover an. Staus bildeten sich, verkrusteten und loesten sich mysterioes fuer einen Kilometer auf, um neuen Verstopfungen Raum zu geben. Um eine lange Geschichte abzukuerzen, traf ich um 18.30 Uhr am Braunschweiger HBF ein. Dort fand ich Steffi wie verabredet im Burger King, relativ angespannt telefonierend. Marten, Steffis Sohn, zarte drei Jahre alt, war fuer diesen Abend der Obhut einer Tagesmutter uebergeben und schien krank zu sein. Er hielt sich das Ohr und verspuerte offensichtlich Schmerzen. Sollten wir nun zurueckfahren oder den eingeschlagenen Weg fortsetzen? Wir warteten den neusten Stand der Entwicklung von der Tagesmutter ab, Marten schlief, und entschieden uns schließlich mit etwas gemischten Gefuehlen, unseren Weg fortzusetzen.
Es waren leichte Woelkchen am Olymp aufgezogen. Doch der Clou des Abends sollte erst kommen. Am Braunschweiger Hauptbahnhof sind zwischen den einzelnen Parkplätzen Mulden eingebaut. Muede von der Fahrt und in Gedanken bei Marten und der Schwitzhuette startete ich meinen Wagen. Ich hoerte Steffi noch "nicht VORWAERTAFAHREN, nicht VORWAERTSFAHREN" rufen, wunderte mich kurz, warum sie auf einmal so draengelte und kawumm, drehten sich meine Vorderreifen in der Mulde. Weder ein Vor noch ein Zurueck war moeglich.
Jetzt hatten die Goetter unsere Fahrt endgueltig blockiert. Was tun? Ich erinnerte mich meiner Mitgliedschaft im ADAC und eine Stunde spaeter fuhr ein gelber Engel auf den Parkplatz, pruefte das Malheur und befand: "Kann Ihnen leider nicht helfen. Wenn Sie einen Parkplatz weiter versackt waeren, kein Problem. Aber hier. Sorry, da kann nur noch ein Kran helfen."
Ich schwankte zwischen hysterischem Lachen und Angst um das Wohlergehen meines Autos. Cirka eine halbe Stunde danach fuhr ein gigantischer Kranwagen auf den Parkplatz. Eine Viertelstunde spaeter hievte er mein Auto in den Braunschweiger Abendhimmel und bald darauf stand es endlich an einem Platz, der eine Weiterfahrt ermoeglichte. Schien auch alles in Ordnung zu sein.
Nun, die Schwitzhuette konnten wir knicken. Aber warum? Irgendetwas schien uns davon fernhalten zu wollen. Bisher ist mir der Sinn verschlossen geblieben. Aber es gibt ja noch andere Gelegenheiten, ein solches Event zu besuchen. Mal schauen, wie reibungslos der naechste Anlauf verlaufen wird.
In diesem Sinne bis demnaechst Michael
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen