Sonntag, April 01, 2012

Westfälisch by nature

Moin,

Dieter Nannen chattete mich an. Er quatscht im Netz unter dem Pseudonym Schnappatmung. Mensch kann sich sein Leben auch selber schwer machen.

DN: Was macht mein Autor eigentlich? Schon lange nichts mehr von Dir gehört. :-(
MB: Arbeiten, was sonst. Die letzten Ergüsse über Dein Leben liegen bei unserem Agenten.
DN: Agent? Ich glaube, Du bist ein fauler Sack. Meine Vita ist so interessant, dass euch die Verlage die Skripte aus den Händen reißen müssten.
MB: Fauler Sack ist ein wenig hat. Okay, ein wenig faul. Aber bisher wollte kein Verleger deine letzten beiden Abenteuer. Kann ich auch nicht verstehen. :-( Aber vielleicht solltest du ein Bühnenprogramm wie Mario Barth auf die Beine stellen. Das verkauft sich besser als Bücher. blol
DN: Was heißt blol?
MB: Bitter laugh out loud, habe ich selber kreiert.
DN: Keine Lust, schließlich habe ich einen vernünftigen Beruf. Im Gegensatz zu Dir. Du solltest wenigestens Dich mehr in sozialen Netzwerken tummeln. Facebook, Blog, Twitter und dieser Kram. Das haben sie mir auf einer Marketingveranstaltung der IHK Dülmen verraten.
MB: Mach ich doch, habe nur wenig Zeit.
DN: Laber nicht, das sind doch alles Ausreden. Schreib doch mal was Privates über Dich. Das wollen die Leute lesen, um mit Dir eine Verbindung auszubauen.
MB: Privates? Glaube ich nicht, Autoren führen ein selten langweiliges Leben.
DN: Bettina Wulff schreibt Ihre Memoiren, das wird ein Millionenprojekt. Orientier Dich an den Erfolgreichen, mein schmaler Freund.
MB: Maschi und Groenewald laden mich nicht ein. Hab' also nichts zu berichten.
DN: Du lebst doch jetzt in Hannover, oder. Wenn du dich etwas clever anstellst, ergibt sich was. Du solltest mehr unter die Leute gehen.
MB: Du, mein Facebook-Akku ist bald leer. Hast du noch was Wichtiges?
DN: Und privat?
MB: Gestern hatte ich Ausgang. War beim Halbfinale der UBC-Tigers gegen Vechta, Basketball 3. Liga.
DN: Mit Deinem Sohn?
MB: Nee, der hat sich gefreut, dass er sich mit meiner Frau ohne mich einen "gemütlichen Abend" machen durfte.
DN: Wie ist der denn drauf? Ich hätte meinen Alten auf Knien angefleht, mitkommen zu dürfen.
MB: Er wächst in Norddeutschland auf, die sind anders drauf als wir Westfalen. Er hat sich ein Video vom Titanic-Untergang angesehen und eine Flasche Mezzo-Mix getrunken. Die haben es hier lieber entspannt. Und ich muss sagen, das hat was für sich. Aber zum Fußballschauen in die Kneipe kommt er doch mit.
DN: Ist er 96-Fan?
MB: Da bringen wir ihn noch hin. RWE wird hier leider nicht gezeigt. Momentan freut er sich auf Currywurst mit Pommes und Malzbier.
DN: Kinder, die Currywurst mögen, werden brauchbare Erwachsene. Die kommt schließlich aus dem Pott.
MB: Aus Berlin, oder.
DN: Legenbildung. Die beste Currywurst der Welt gibt es in Wattenscheid beim Profi-Grill. Egal, woher die Phosphatschläuche kommen: Einmal Westfale, immer Westfale. :-)
MB: Genug geschnackt. Mein neuer Roman wartet auf mich.

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