Samstag, Juli 12, 2014

Meine persönliche Weltmeisterschaft

Die Nationalelf holt morgen (höchstwahrscheinlich) den WM-Titel, meine Liebste baut Flöße in Nordamerika (Lake Masch liegt doch da?), und ich bin heute immerhin bestimmt 300 Meter gelaufen. Nach einer Bandscheibenoperation träume ich davon Bäume auszureißen, schaffe es aber höchstens, einen Rhododendronstrauch böse anzustarren. Ist auch schon was.

Als Höhepunkt meines Spaziergangs betrat ich den Supermarkt, um noch eine Packung Waschmittel zu holen. An der Kasse nestelte ich mein Kartenarsenal aus dem Portemonnaie. Die Kassiererin riss mir eine Karte aus der Hand und steckte sie ins Lesegerät. Nicht lesbar. Sie fluchte und steckte sie noch mal rein. Nicht lesbar. Ich wies sie dann höflich darauf hin, dass auf meiner Krankenkassenkarte kein Guthaben sei. Sie fluchte widerum.

Mein richtige EC-Karte wollte ihr Gerät auch nicht lesen. Ich bot ihr Barzahlung an. Dies lehnte sie ab, denn mittlerweile hatte sie sportlicher Ehrgeiz gepackt. Die Schlange stand mittlerweile bis zur Wursttheke. Nach dem fünften Besuch und weiteren polnischen Flüchen vermeldete das Gerät "Zahlung erfolgt".

Der ganze Supermarkt applaudierte mir frenetisch. Zum Glück haben mich die Einkaufskollegen nicht vor Freude in die Luft geschmissen. Das hätte meine weitere Genesung eventuell marginal beeinträchtigt.

Ich habe mich jedenfalls heute fast wie ein Weltmeister gefühlt. Zumindest wie ein Supermarktmeister, was eigentlich das Gleiche ist. Viel Glück für morgen, Jungs.

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