Freitag, April 30, 2010

Walpurgisnacht

In meiner neuen Heimat Niedersachsen liegt der Harz. Und im Harz steht der Brocken. Und welches Datum haben wir heute? Richtig: Heute in der Nacht zum ersten Mai tanzen die Hexen auf dem Brocken. Also nichts wie los Richtung Süden. Was meint Ihr? Ich bin keine Hexe, naja aber fast.

Übrigens erscheint heute auf Steffis Kulissenblog eine schöne Geschichte zur Walpurgnisnacht von der grandiosen Frauke-Baldrich-Brümmer, mit der ich in diesem Jahr die eine und andere Lesung rocken werde.

Heia Walpurgnisnacht

Michael

Sonntag, April 25, 2010

Empfehlungsmarketing

Manchmal dümpelt meine Auftragslage frustrierend vor sich her. Daher bin ich vor ein paar Monaten dem Business-Netzwerk Xing beigetreten. Ihr lacht, aber auch ein Nannen muss schauen, wie seine Currywurst in die Plastikschale kommt. Da wurde ich prompt nach einer Woche Mitgliedschaft zu einem Netzwerktreffen eingeladen.

Das fand in Münster in einem Schicki-Micki-Lokal statt. Goldener Kiepenkerl, oder so. Nicht meine Welt. Schon gar nicht die ganzen Schlipsträger, die sich um meine Bekanntschaft rissen.

"Sie sind der Herr Nannen. Es ist nicht gut, dass wir uns kennenlernen. Es ist supergut." Hallo? Ich musste mich beherrschen, um nicht gleich eines dieser schrecklichen Weißbrotschnittchen mit veganer Paste auszuspucken, die dort kredenzt wurden. Und dieser Typ hatte natürlich eine brillante Idee, wie ich mir nebenbei eine tolle Einkommensmöglichkeit generiere. Empfehlungsmarketing!?

"Jeder kauft und nutzt Dinge", sagte er. "Warum empfehlen Sie diese nicht weiter und werden reich." Mhm, der erste Teil der Aussage leuchtete mir ein, der zweite nicht. Wer bezahlt mich dafür, dass ich Hähnchen von Bräter Witwe-Bolte exorbitant lecker finde. Zumindest, wenn ich sie 5 Minuten nach Kauf verzehre, später werden sie labbrig.

"Vielleicht nicht unbedingt Hähnchen, aber andere Produkte. Und dann kannst du weitere Mitarbeiter einstellen und partizipierst an deren Linie", sagte er mitleuchtendem Blick.

So schnell beim Du? Na, ich bin auch eher der unkomplizierte Typ. "Um welche Produkte geht es denn?", fragte ich. "Na, welche, die du täglich nutzt", blieb auch bei dieser Ausführung die Katze im Sack. "Weiters auf der Veranstaltung mit Dr. Marlene von Hohental, der Gründerin unseres Unternehmens."

Aber als routinierter Schnüffler ließ ich mich nicht abwimmeln. "Magarine auf den Hecht", versuchte ich mich mit einer mäßig originellen selbstkreierten Redewendung. "Was nutze ich denn nun und kann es für Kohle weiterempfehlen?" - "Na, das geht in den Bereich fantastischer Nahrungsergänzungsmittel für sportliche Leute. Du kaufst die Produkte selber und empfiehlst sie weiter in deinem Freundeskreis. Jeder ist doch sportlich."

Da hatte ich genug gehört. Ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, meinen Freunden überteuerte Pülverchen und Tinkturen zu "empfehlen", die nur einen Nutzen haben: Diese Dr. von Hohendingsbums reich zu machen. In meinen heiligen Körper gelangen auch nur fettreiche und alkoholische Lebensmittel, keine Chemie. Da bin ich konsequent.

Dies teilte ich ihm auch unmissverständlich mit. Leute aus dem Pott sind da sehr direkt. Er verabschiedete mich mit den Worten "Wenn du nicht reich werden willst, bitteschön. Bleib weiter ein armer Schlucker."

Aber ich bin selber dafür verantwortlich, was ich glaube. Und ich werde ohne Empfehlungsmarketing der wohlhabendste Schnüffler im Münsterland werden. Da kann der Schmierlapp sagen, was er will.

Ja, daran glaubt euer Dieter. Das nächste Business-Treffen werde ich sorgfältiger auswählen. Da sollte nur die wirkliche High-Society am Start sein. Leute mit fettem Bankkonten, die nur auf einen smarten Schnüffler warten, den sie für 5000 Euro Tagessatz beauftragen möchten.

Habt Ihr auch Erfahrungen mit Empfehlungsmarketingern gemacht? Über Kommentare wäre ich dankbar.

Euer Dieter

Mein aktueller Fall in Buchform: Die Sau und der Mörder

Über die Härten des Autorenlebens: Bestseller

Freitag, April 23, 2010

Aus der Autorenwerkstatt

Liebe Leser,

ich komme leider nur unregelmäßig dazu, meinen Blog zu pflegen. Asche auf mein Haupt. Dafür werdet Ihr nun auf den aktuellsten Stand gebracht.

Also, was passiert in 2010?

Ab 26.04. stehen wir den Lesern der reizenden Ricarda Ohligschläger Rede und Antwort. Wenn Ihr Fragen an uns habt, die Ihr schon immer stellen wolltet, nun ist die Zeig gekommen.

Im Mai erscheint die Anthologie Mörderisches Münsterland, herausgegeben von Sandra Lüpkes und Jürgen Kehrer. Neben vielen tollen Erzählungen bekannter Kollegen, findet Ihr dort das Kleinod Nannen jagt den Weihermörder. Würden wir uns nicht entgehen lassen.

Im Winter 2010 / Anfang 2011 erscheint bei Ullstein der neue Nannen namens Mein Schwein pfeift, die westfälische Antwort auf die WM in Südafrika. Natürlich gibt es auch in diesem Buch eine Menge skurriler Geschichten, wo wir uns richtig ausgetobt haben.

Momentan arbeiten wir am Manuskript für den sechsten NannenKrimi. Dieter steht kurz vor der Hochzeit, muss aber eine abgetakelten Chansoniere helfen, die gestalkt wird. Wir denken, dass ein tolles Buch entsteht und haben jede Menge Spaß beim Schreiben. So sollte es auch sein.

Alleine schreibe ich gerade an einem Roman namens Dr. Love (der Arbeitstitel wird sich noch oft ändern). Ein liebenswerter Loser auf dem Weg zum Mann. Quasi eine Fortsetzung zu Bestseller. Am ehsten mit Sven Regener und Tommy Jaud vergleichbar, aber ein echtes Michael-Bresser-Original. Ich denke, dass sich dieser Roman trotz vereinzelt ernster Ansätze gut vermarkten lässt.

So, das sind die Dingen mit denen sich Martin und ich zur Zeit beschäftigen.

Ich freue mich, wenn Ihr weiterhin unser Schaffen unterstützt.

Bis bald und alles Liebe

Michael

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